Die große Stille
Eintritt € 7,- / 6,-
Alternativ-/Arbeitstitel
La Grande Chartreuse
BRD / Frankreich / Schweiz 2005
Regie
Philip Gröning
Drehbuch
Philip Gröning, Nicolas Humbert
Kamera
Philip Gröning
Produktion
Philip Gröning Filmproduktion
Kinostart
November 2005
Farbe
Laufzeit
160 min
Erst in der Stille beginnt man zu hören.
Erst wenn die Sprache verstummt, beginnt man zu sehen. (1)
Die Grande Chartreuse, das Mutterkloster des legendären Karthäuserordens, liegt in den französischen Alpen und DIE GROSSE STILLE ist der erste Film, der jemals über das Leben hinter den Klostermauern gedreht wurde. Fast 17 Jahre musste Philip Gröning warten um die historisch einmalige Drehgenehmigung für Grande Chartreuse zu erhalten. Sechs Monate lang zog er sich dann in die Einsamkeit des Klosters zurück um das Leben der Karthäuser-Mönche zu dokumentieren. Sechs Monate galten auch für ihn die Regeln des Lebens und Arbeitens der Mönche, nur er allein durfte im Innern des Klosters filmen.
Gröning übersetzt die Raum-Zeitordnung des Klosterlebens genuin ins Filmische. Kommentarlos und ohne Einschübe zusätzlichen Materials (wie Interviews oder Musik) montiert er die Aufnahmen von Arbeitsvorgängen und Ritualen, von Momenten der seltenen Freizeit, dem wiederkehrenden Element des Tages, dem Gebet.
Wer hier nach einem dramatischen Gerüst sucht, bleibt erfolglos, nur in der Beobachtung des Wechsels von Licht und von Jahreszeiten, im Zustand des Vergehens von Zeit, im Kontemplativen scheint hier ein Ankommen möglich.
„Ein ’normaler’ Film arbeitet ja immer grundlegend mit Sprache – und die Sprache überdeckt die Zeit. Ich glaube, die tiefste Erfahrung, die ein Zuschauer beim Filmesehen machen kann, ist es, die Zeit zu empfinden. Normalerweise wird dieses Erleben von der Story überdeckt. In einem Film über die Stille, oder einem ‚stillen’ Film, wird dieses Erleben der Zeit an die Oberfläche gespült. Nichts lenkt davon ab.“ (Philip Gröning)
(1) www.diegrossestille.de