Solo für Licht

Solo für Licht 2009 — Der General

19.März bis 8.April 2009 in Leipzig

 

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Mittwoch 08.04.09 Uhrzeit 20.00 Uhr - Schaubühne im Lindenfels

Der General

Eintritt 8,50 / 7,50 €

Originaltitel
THE GENERAL
USA 1927
Regie
Buster Keaton, Clyde Bruckman (Co-Regie)
Drehbuch
Clyde Bruckman, Buster Keaton
(nach William Pittenger: "Daring and Suffering: a History of the Great Railroad Adventure” / "The Great Locomotive Chase")
Kamera
Bert Haines, Devereaux Jennings
Darsteller
Marion Mack, Glen Cavender, Buster Keaton, Jim Farley, Frederick Vroom
Bauten
Fred Gabourie
Produktion
Joseph M. Schenck, Buster Keaton
Premiere
5.2.1927 (USA)
Farbe
Schwarzweiß (Sepiatone)
Zwischentitel
Englisch
Laufzeit
74 min

THE GENERAL, entstanden als Keatons Ruhm seinen Höhepunkt erreichte, erzählt aus der Zeit des amerikanischen Sezessionskrieges und basiert auf einer historisch verbürgten Begebenheit. Um den so genannten Andrews-Überfall – Unionssoldaten hatten am 12.April 1862 die Lokomotive „The General“ entführt, um die Verbindung in die von den Nordstaaten belagerte Stadt Chattanooga zu unterbrechen – rankt sich in der Bearbeitung von Keaton und seinem Autoren und Gagman Clyde Bruckman eine Geschichte, die Stoff für eine Komödie hergibt und sich die Freiheit nimmt, die historischen Tatsachen ein wenig zu verdrehen.
Johnnie Gray, ein angesehener Lokomotivführer, hat zwei Leidenschaften: Seine Lokomotive, die "General", und seine Freundin Annabelle Lee. Als zwischen Nord- und Südstaaten der Krieg ausbricht, wird es Johnnie verweigert an die Front zu gehen, weil er als Lokführer nützlicher ist. Annabelle, die Angebetete, aber glaubt ihm nicht, wirft ihm Feigheit vor und weist ihn zurück.
Als Nordstaatler die Eisenbahn entführen – selbstredend mit Annabelle an Bord – beginnt für Johnnie eine rasante Verfolgungsjagd. Schließlich holt er nicht nur seine Lok und die Geliebte ein, sondern entdeckt auch die Pläne des Feindes. Es gelingt ihm Annabelle und die "General" zu retten, sowie einen hochrangigen Gefangenen mitzubringen. Als glorreicher Held gefeiert, gewinnt er endlich auch das Herz seiner Angebeteten.

Keaton selbst wurde für diesen Film, der zunächst beim Publikum durchfiel, zugleich aber eine der teuersten Produktionen der Stummfilmära war, nicht belohnt. Die Kritiken waren größtenteils negativ. Man warf Keatons Gags „schlechten Geschmack“ vor – schien sich jedoch vor allem an dem ernsten Hintergrund, dem des Bürgerkrieges, als unpassend für das Genre zu stoßen. Der kommerzielle Misserfolg bedeutete das Aus für Keatons künstlerische Unabhängigkeit.
35 Jahre nach seiner Premiere hatte sich die Bewertung über den Film schließlich grundlegend gewandelt. Der französische Filmhistoriker Georges Sadoul schrieb die schlichte Aufforderung: „Muss man ein Meisterwerk breit kommentieren? Laufen Sie ganz schnell, um es sich anzusehen.“ (1)

(1) Micheal Hanisch: Über sie lach(t)en Millionen, S. 47.


Musikalische Begleitung: Tobias Rank (Flügel)