Solo für Licht

Solo für Licht 2009 — Wavelength

19.März bis 8.April 2009 in Leipzig

 

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Freitag 20.03.09 Uhrzeit 20.00 Uhr - naTo

Wavelength

Eintritt 5,50 / 4,50 €

Kanada/USA 1967

Regie / Buch / Kamera / Schnitt Michael Snow
Darsteller
Hollis Frampton, Roswell Rudd, Amy Taubin, Joyce Wieland, Amy Yadrin
Sprache
Englisch
Laufzeit
45 min

Michael Snow revolutionierte mit seinem Film WAVELENGTH die internationale Avantgardefilm-Szene wie kein anderer. Der Grundkonzeption nach ist dies ein rein 'formaler' Film: er besteht aus einer einzigen, 45-minütigen Kamerafahrt durch einen 25 Meter langen Raum ("der konsequenteste zoom shot in der Geschichte des Kinos" wie der Filmkritiker Jonathan Rosenbaum schrieb), die begleitet wird von einem langsam ansteigenden Sinus-Ton.
Während man zunächst ein großes New Yorker Loft in der Totale sieht, wird es mehrfach Nacht und wieder Tag. Hinter den Fenstern auf der anderen Seite des Raums ist Straßenverkehr sichtbar, Menschen räumen Möbel, ein Telefon klingelt und die Kamera bewegt sich durch den Raum. Aus dem Off vernehmen wir Gespräche die eine Handlung anzudeuten scheinen, ein Drama, doch im Bild findet diese sich nicht wieder. Die Kamera bewegt sich schließlich auf eine Stelle zwischen den Fenstern des Raumes zu, an der eine Fotografie hängt, die eine bewegte Meeresoberfläche zeigt. Am Ende rückt die Kamera dem Foto so nahe, dass die Wellen die gesamte Leinwand einnehmen; ein Schnitt, wir blicken als Close-Up auf den wogenden Ozean.
„Die Faszination des Films erklärt sich aus der Verklammerung des formalen Prinzips der Kamerafahrt, das den Film ausschließlich zu bestimmen scheint, mit Rest-Elementen der Realität [...]. Auch das, was durch die Scheiben der Fenster auf der Straße erkennbar ist, konstruiert ein Gegenelement zu der reinen, abstrakten 'Form'. Diese 'Unreinheit', der Umstand, dass die Realität in ihm eben doch nicht ganz ausgetilgt ist, gibt dem Film seine innere Spannung.“ (Ulrich Gregor, 1)

Michael Snow, geboren in Toronto und heute (wieder) dort lebend, ist Maler und Bildhauer, seit 1962 jedoch sind die meisten seiner Arbeiten in Galerien holografisch oder basieren auf Fotografie. Zudem ist er Musiker (Klavier und andere Instrumente) und als solcher alleine und gemeinsam mit verschiedenen Ensembles (am häufigsten mit dem CCMC Toronto) in Kanada, den USA, Europa und Japan aufgetreten. Seit 1970 arbeitet er mit Video, Film, Dia- und Soundinstallationen und hat zahlreiche Buchprojekte realisiert.

(1) Quelle: Ulrich Gregor, Geschichte des Films ab 1960, Reinbeck bei Hamburg, 1983.