Solo für Licht

Solo für Licht 2009 — Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Lande der Bolschewiki

19.März bis 8.April 2009 in Leipzig

 

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Dienstag 07.04.09 Uhrzeit 20.00 Uhr - Schaubühne im Lindenfels

Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Lande der Bolschewiki

Eintritt € 8,50 / 7,50

Originaltitel
Neobychainye priklyucheniya mistera Vesta v strane bolshevikov
Alternativtitel
Wie wird das enden?
Sowjetunion 1924
Regie
Lew Kuleschow
Drehbuch
Nikolai Asejew, Vsevolod Pudovkin
Kamera / Schnitt
Aleksandr Levitsky
Darsteller
Boris Barnet, Porfiri Podobed, Vsevolod Pudovkin, Alexandra Chochlowa
Produktion
Goskino
Farbe
Schwarzweiß
Zwischentitel
Russisch (deutsche Zwischentitel werden ausgegeben)
Laufzeit
74 min

Mr. West, ein netter und harmloser Yankee, will mit der jungen Sowjetunion Geschäfte machen und reist in das Land der Bolschewiken – ein unbekanntes Territorium voll böser Überraschungen und wilder Kerle. Seine Freunde schicken ihm warnende Briefe und amerikanische Zeitschriften, die die Bolschewisten als bis an die Zähne bewaffnete Meuchelmörder und Wilde in zottigen Pelzen darstellen und zu seinem Schutz begleitet ihn der Cowboy Jeddy mit Lasso und Colt.
Mr. Wests Ankunft in Moskau bleibt natürlich nicht unbemerkt. Der Geruch von Dollars liegt in der Luft und ein großer Coup wird geplant...
Mit Klassenkampf und Revolutionspathos hat dieser Film wenig zu tun und so erregte er bei seiner Uraufführung starke Proteste seitens der Partei, die Kuleschows überdrehter Satire Formalismus vorwarf. Der Regisseur (1899 – 1970) gehört zu den Pionieren des sowjetischen Kinos und hatte Zeit seines Lebens mit starken künstlerischen Repressionen zu kämpfen. Einflussreich blieb er aber als Dozent der von ihm gegen starken Widerstand initiierten Staatlichen Filmhochschule in Moskau, wo er ab 1922 unterrichtete. In den 20er Jahren führte Kuleschow als erster filmische Experimente durch, mit denen er bewies wie sehr Filmwirkung von der Montage der Bilder und erst in zweiter Linie von den einzelnen Bildmotiven bestimmt ist.
Seine nach wie vor mitreißende Wirkung verdankt der Film den schnellen Schnitten und dem exzellenten Spiel der Protagonisten, die, ebenso wie der Regisseur, die russische Filmgeschichte geprägt haben: Alexandra Chochlowa, die die Rolle der Gräfin übernahm, verkörperte Zeit ihres Lebens den Typus der exzentrischen Schauspielerin. Boris Barnet, in der Rolle des Cowboy Jeddy zu sehen, ist in die Filmgeschichte als Vertreter eines leisen, komödiantenhaften Stils im sowjetischen Film eingegangen. Vsevolod Pudovkin, hier in der Rolle des Schban, zählt neben Eisenstein und Dowschenko zu den drei größten sowjet-russischen Regisseuren. (1)

(1) Quelle: www.arte.tv.de


Musikalische Begeleitung: Jürgen Kurz (Flügel)